Timmendorfer Strand - Die RWE Deutschland Aktiengesellschaft ist der neue Stromnetz-Partner der Gemeinde. Die Gemeindevertretung hat mehrheitlich beschlossen, mit RWE einen Wegenutzungsvertrag für die Stromversorgung mit einer Laufzeit von 20 Jahren abzuschließen.

GRÜNEN-Vorsitzender Dr. Felix Benary : "Mit den Stadtwerken Eutin, Neustadt oder Lübeck hätten wir in direkter Nachbarschaft einen Partner auf Augenhöhe, statt eines gigantischen Atomkonzerns im fernen Essen, für den wir bisher der einzige Partner in Schleswig-Holstein sind. Die GRÜNEN haben für die Stadtwerke Lübeck gestimmt, weil diese unter den fünf möglichen Vertragspartnern den Bürgern die niedrigsten Netznutzungsentgelte in Rechnung stellen."
"Langfristig sollte das  kommunale Stromnetz in die Hand der Gemeinde übergehen", ergänzte der energiepolitische Sprecher der Timmendorfer GRÜNEN Edgar Schmidt. Und weiter :"Die Weichen für eine Option zur Beteiligung und den schrittweisen Kauf des Netzes durch die Gemeinde konnten wir in jahrelanger, intensiver Ausschussarbeit durchsetzen. Deswegen haben die GRÜNEN den getrennten Verträgen zur Bildung einer gemeinsamen Netzgesellschaft zwischen der Gemeinde Timmendorfer Strand und RWE zugestimmt, nachdem die Mehrheit der Gemeindevertreter RWE das Netz übertragen hatte."

Kommentare   

+4 #5 Annette Bolus 2011-10-08 12:57
Über Nachhaltigkeit und Einseitigkeit

Es kann doch nicht beruhigend sein, dass RWE seit 1999, dem Start des DJSI, gelistet ist.
Dieser Index gilt zwar als prominentestes Gütesiegel unter denNachhaltigke it-Indizes, aber es gibt auch noch andere. Hier stehen wesentlich größere ökologische Kompetenzen im Vordergrund.
Wenn bei den ökologischen Kriterien, die Umweltberichter stattung eines Unternehmens, eine Gewichtung hat, sagt das gar nichts über Kompetenz oder Nachhaltigkeit aus.

Es spricht auch nicht gerade für den DJSI, das Tepco erst im Mai 2011 aus drei regionalen DJSI entfernt wurde.

Die SAM-Group, die für die Erfassung der relevanten Daten zuständig ist, wertet veröffentlichte Dokumente, Medienberichte und vom RWE ausgefüllte Fragebögen
aus.
SAM arbeitet bei externen Prüfungen mit dem Wirtschaftsprüf ungsunternehmen PwC zusammen.
Die PwC gründete 2002 eine Stiftung. Diese arbeitet unter dem Dach
des „Stifterverband es für die deutsche Wirtschaft“. Dort findet man auch RWE/Rhein-Ruhr.
Das hat schon ein gewisses „Geschmäckle“.
-4 #4 Ulrich Herrmann 2011-10-06 01:47
225 Terawattstunden Strom hat RWE 2010 produziert: 56 Prozent aus Kohlekraftwerke n, 20 Prozent aus Atomkraft, 19 Prozent aus Gas, 4 Prozent aus erneuerbaren Energien und das restliche Prozent aus Pumpwasserkraft werken, ölbefeuerten Kraftwerken und Müllheizkraftwe rken. Ist das nachhaltig?
Wenn es nach Sustainable Asset Management (SAM) geht - ja. Die Schweizer berechnen den Dow-Jones-Susta inability-Index (DJSI), eines der wichtigsten Nachhaltigkeits barometer. Zusammengestell t wird die DJSI-Familie nach dem Best-in-Class-P rinzip. Die Anhänger dieses Ansatzes suchen jeweils die nachhaltigsten Firmen eines Sektors. Keine Branche wird ausgeschlossen. Seit dem Start des DJSI 1999 ist RWE dabei. Denn laut SAM zählt der Energiekonzern in Sachen ökologischer und sozialer Kompetenz zu den besten zehn Prozent der weltweiten Versorger. Insgesamt 74 von 100 Punkten hat RWE abgesahnt.
+4 #3 Peter Ninnemann 2011-10-01 11:29
......hier noch einige Pressemeldungen z.B. von n-tv und der Süddeutschen Zeitung zu RWE und Gazprom:

"Preisabsprachen in großem Stil ? Gazprom wehrt sich: Die EU Kommission geht im Gasmarkt dem Verdacht des Machtmissbrauch s und überteuerter Preise nach. Ermittelt wird auch wegen möglicher Marktaufteilungen.
Am Dienstag hatten Fahnder von EU und nationalen Behörden mit Razzien bei Gazprom und weiteren Energieversorge rn begonnen, darunter auch den deutschen Konzernen Eon und RWE....(n-tv)

Bau neuer Kraftwerke RWE und Gazprom schmieden Pakt:

RWE sieht sich nach dem erzwungenen Ausstieg aus der Atomenergie unter Handlungsdruck. Der Konzern ist hoch verschuldet und braucht Mittel für Investitionen. Deshalb plant er milliardenschwe re Unternehmensver käufe und sucht nach starken Partnern (siehe oben).
Zugleich verkauft RWE sein Stromnetz an Finanzinvestore n.....(sueddeut sche.de vom 14.7.2011)
RWE der "richtige" Partner für eine kleine Gemeinde wie Timmendorf ??
+5 #2 Peter Ninnemann 2011-10-01 09:38
WARUM STIMMT EIN TEIL DER GEMEINDEVERTRET ER FÜR EINEN WIRTSCHAFTLICH ANGESCHLAGENEN ATOMKONZERN MIT SCHLECHTEREN KONDITIONEN ALS DIE STADTWERKE VOR ORT ?
INTRANSPARENZ, ENTSCHEIDUNGEN IM NICHTÖFFENTLICH EN TEIL; OBWOHL DEMNÄCHST A L L E BÜRGER MEHR ZAHLEN MÜSSEN ALS EIGENTLICH NOTWENDIG.
WENN ALLE BÜRGER BETROFFEN SIND; GEHÖREN SOLCHE ENTSCHEIDUNGEN VORHER IN DIE ÖFFENTLICHE DISKUSSION.
KEINE STERNSTUNDE DER TRANSPARENZ, DER MITBESTIMMUNG. EIN RÜCKSCHLAG FÜR DEN MÜNDIGEN BÜRGER UND DAMIT DER DEMOKRATIE !

OLOF
+5 #1 Annette Bolus 2011-10-01 01:53
Mehr Öffentlichkeit ist wünschenswert!

Es ist mir als Bürgerin unergründlich, warum durch Gemeindevertret er eine solche Entscheidung getroffen wurde.

Die Stadtwerke Lübeck sind lt. Aussage von Herrn Benary, die günstigsten Anbieter
bei den Netznutzungsentgelten.

RWE wird nun Entgelte für die Durchleitung von Strom erheben, die höher sind als eigentlich nötig.

Diese Entgelte müssen von allen Stromanbietern, die dieses Stromwegenetz nutzen, gezahlt werden und mit Sicherheit werden diese auf unsere „Stromkosten“ umgelegt.

Da der Vertrag wie erwähnt, eine Laufzeit von 20 Jahren hat, wurde auch für
eine weitere Generation entschieden.

Wie man aus Artikeln in der Wirtschaftspres se entnehmen kann, ist RWE nach dem erzwungenen Ausstieg aus der Atomenergie hochverschuldet und braucht Mittel für Investitionen.

Der Konzern plant milliardenschwe re Unternehmensver käufe und verkauft jetzt schon sein Stromnetz an Finanzinvestoren.

Mir stellt sich hier die Frage, warum interessiert sich ein „Riese“ für einen „Zwerg“?

In jüngster Vergangenheit hat die SPD Timmendorfer Strand-Niendorf ,
zum Thema „Wegenutzungsre chte Strom“, Landtagsabgeord nete eingeladen und öffentliche Informations-Ve ranstaltungen durchgeführt.

Hier wurden Vorbehalte gegenüber großen Atomstromliefer anten geäußert.
Man plädiert seit langem für die Rekommunalisier ung der Daseinsvorsorge .
Bevorzugt werden, wie z. B. in Ratekau bereits entschieden, kommunale Stadtwerke.

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